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Bergvogelwochenende

Bergvogelwochenende in Leukerbad vom 24. bis 26. Juni 2023

Ende Juni reisten 14 Personen für ein verlängertes Wochenende nach Leukerbad. Am «Busbahnof» wurde die Gruppe vom Hotelbus abgeholt und mit Sack und Pack zum Hotel Regina Therme gefahren.

Ausgerüstet mit Fernrohren, Feldstechern und Picknick traf man sich schon bald zur ersten Exkursion. Mit offenen Augen und Ohren ging es bergwärts durch Wiesen und Waldgebiet. Schon konnten Vogelstimmen gehört und verschiedene Kleinvögel und der Tannenhäher beobachtet werden. Bald entschied man sich für den Abstieg in Richtung Dala-Schlucht. Über steile und wacklige Treppen und Stege wurde die eindrückliche Schlucht erreicht. Vorbei am Wasserfall und mächtigen Felswänden führte der Weg zurück zum Hotel.

Am nächsten Morgen machte man sich, nach einem reichhaltigen Frühstück, auf zur Gemmi-Luftseilbahn. Oben angekommen, wurde zuerst das Panorama mit Matterhorn bestaunt.

Nun entschied sich die Gruppe für einen Rundgang um den Daubensee. Immer wieder wurden Steinschmätzer und Bergpieper gehört und beobachtet. In gemächlichem Tempo ging es weiter auf dem Seerundgang. Der Wanderweg auf der gegenüberliegenden Seeseite war sehr schmal und stellenweise recht steil und steinig. Mit der nötigen Vorsicht wurde er jedoch von allen mit Bravour gemeistert. Nach einer ausgiebigen Pause mit Picknick galt die Aufmerksamkeit hauptsächlich den Berggipfeln und dem blauen Himmel. Auf der Wunschliste standen nämlich der Steinadler und der Bartgeier zuoberst. Leider gingen die Wünsche nicht in Erfüllung. Immer wieder vernahm man ein Piepsen und auch einmal das Pfeifen eines Murmeltieres. Nun galt die Aufmerksamkeit eher den Bergwiesen, sie zeigten sich nämlich sehr farbenprächtig. Es konnten unzählige Arten notiert werden, nämlich der weisse Alpenhahnenfuss, Kartäusernelken, gelbe Trollblumen, Soldanellen, Vergissmeinnicht, weisse Graslilien, Leinkraut, der tiefblaue Enzian und viele mehr.

Nun führte der Weg bergwärts zurück zur Bergstation Gemmi, wo Alpendohlen beobachtet wurden. Während zwei Personen den Abstieg ins Tal zu Fuss bewältigten, schwebten die anderen per Seilbahn zur Talstation.

Zurück im Hotel wurde das kleine Thermalbad rege genutzt.

Zum Abschluss bewegte man sich auf einem schönen Wanderweg oberhalb des Dorfes in Richtung Birchen. Die Misteldrossel und Distelfinke zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Besonders erfreute man sich der verschiedenen Schmetterlinge, wie dem kleinen Fuchs und dem Perlmuttfalter.

Bei kühlen Getränken und Glace blickte man auf ein gelungenes Wochenende zurück. Es konnten 32 Vogelarten beobachtet werden.

Ein herzliches Dankeschön geht an Marco Kuster für die, wie immer, gute Organisation. Bis zum nächsten Mal!

Rosmarie Dändliker

Alle 280 Bilder von diesem Anlass sind hier zu sehen.

Bergvogelwochenende auf der Bannalp NW vom 25. bis 26. Juni 2022

Vor 20 Jahren verbrachte eine Gruppe des OVH das Bergvogelwochenende auf der Bannalp. Zum ersten Mal mit dabei war damals Marco Kuster.

Seit vielen Jahren ist es nun Marco, der jeweils dieses Wochenende organisiert. Dieses Jahr hat er sich für die Bannalp entschieden, im Hotel Bannalpsee Zimmer reserviert und den Reiseplan erstellt. Herzlichen Dank.

15 Personen reisten mit Sack und Pack in die Innerschweiz nach Oberrickenbach. Eine Seilbahn brachte die Gruppe in wenigen Minuten vom Fellboden zum Bannalpsee. Im Hotel wurde man freundlich empfangen und das Gepäck konnte in den einfachen Zimmern deponiert werden. Nach einem kühlen Drink auf der Terrasse machte man sich, ausgerüstet mit Feldstechern und Fernrohren und mit Verpflegung im Rucksack, auf die Pirsch.

Die Route führte entlang des Bannalpsees. Mit gespitzten Ohren und offenen Augen konnten bald Bergpieper und Steinschmätzer beobachtet werden. Auch die eindrückliche Landschaft mit ihren Wiesen, Bergen und Felswänden waren es Wert genauer hinzusehen. Vergebens hoffte man Gämse und Murmeltiere vor die Linse zu bekommen. Dafür konnte aus nächster Nähe eine Bluthänfling-Familie beobachtet werden. Fleissig wurden die Jungen von ihren Eltern gefüttert. Der Rückweg zum Hotel führte durch bewaldetes Gebiet. In den Baumwipfeln tummelten sich denn auch einige Fichtenkreuzschnäbel.

Beim feinen und ausgiebigen Nachtessen sass man gemütlich beisammen.

Nach einer geruhsamen Nacht und ausgiebigem Frühstück nahm man den Aufstieg in Richtung «Chaiserstuel» unter die Füsse. Die Vögel verhielten sich eher ruhig. Einzig am Himmel kreisten Steinadler und Falken. Dafür galt die Aufmerksamkeit den wunderbar blühenden Pflanzen auf den Alpwiesen. Es konnten u.a. Männertreu, Kugelorchis, Knabenkräuter, Feuerlilie, Arnika und verschiedene Enziane bestaunt werden. Auch allerlei Schmetterlinge statteten den Pflanzen ihre Besuche ab.

Nach einer ausgiebigen Pause trennte sich die Gruppe. Die Mehrheit entschied sich für den steilen Abstieg zum Berggasthaus Urnerstaffel, wo sie sich auf der Terrasse niederliess und später gemütlich zum Ausgangspunkt zurückwanderte. Einige wenige zog es weiter bergwärts. Und sie wurden für ihre Mühen belohnt. Sie konnten nämlich einen Gänsegeier identifizieren.

Schliesslich traf man sich beim Hotel Bannalpsee wieder. Noch einmal sassen die Teilnehmer bei einem Drink zusammen. Gemeinsam wurde Rückschau gehalten und alle waren sich einig: Es war ein gelungenes Wochenende!

Schon war es Zeit, sich auf den Heimweg zu machen. Die Rucksäcke wurden gepackt und die rote Seilbahn brachte alle wohlauf zu Tale. Wohin führt die Reise im nächsten Jahr? Einige werden sicher wieder dabei sein. Auch neue Gesichter sind herzlich willkommen.

Rosmarie Dändliker

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Bergvogelwochenende in Sellamatt SG vom 26. bis 27. Juni 2021

16 Teilnehmer, zwei Fernrohre, 14 Feldstecher und ein Hund wagten die Reise auf die Toggenburger Hochebene Sellamatt. Nach der Zimmerverteilung im Hotel ging es bereits bergauf durch herrliche Blumenwiesen voller Trollblumen, weissem Hahnenfuss, gefleckten Knabenkräutern, gelbem Hornklee und tiefblauen Frühlingsenzianen. Sogar Türkenbunde säumten den Weg.

Über die Mittagszeit machten ausser den Buchfinken alle andern Vögel Pause – desgleichen wir Wandervögel. Später, bei leicht bewölktem Himmel zogen hoch über dem Hinderrugg zwei Adler ihre Kreise. Turmfalke, Kuckuck, Tannenhäher und Wacholder-, Sing- und Misteldrosseln liessen sich auch vernehmen. Ein Gimpel zeigte sich und die Mönchsgrasmücke flötete ihr Lied.

Bei der Rückkehr ins gemütliche Familienrestaurant lockte die Terrasse zum Apéro. Später wurde das Nachtessen bundesratskonform an Vierer-Tischen eingenommen und war so reichhaltig, dass sich ein paar Teilnehmer samt Hund noch zu einem Abendspaziergang genötigt fühlten. Nachdem einige schon das weiche Bett aufgesucht hatten, bestritten andere noch einen harten «EM-Match» am Töggelikasten.

Während es andere Jahre Max Zumbühl stets um fünf Uhr aus den «Federn» zog, wollte diesmal niemand dem Frühgesang der Vögel lauschen. Erst um neun Uhr begab sich die Gruppe bei blauestem Himmel auf den schmalen «Sagenpfad». Dieser führte uns wiederum über duftende Heuwiesen. Hie und da lud eine Tafel zum Anhalten und lesen einer Toggenburger Sage ein, z.B.: Im 12. Jahrhundert lebte der jähzornige Graf Heinrich auf der Toggenburg. Seine treue Gemahlin Ida legte eines Tages ihren Ring beim Fenster an die Sonne. Ein Rabe entwendete den Ring, liess ihn aber ins Gebüsch fallen, wo ihn ein Jäger fand. Als der Graf den Ring am Finger des Jägers entdeckte, glaubte er, seine Frau hätte ihn betrogen und stiess seine Frau in den Abgrund. Wie durch ein Wunder überlebte sie und wohnte fortan in einer kleinen Waldhütte. Sie lebte bescheiden und besuchte jeden Tag den Gottesdienst in Fischingen. Ein zahmer Hirsch begleitete sie jeweils und noch heute ist ihr Grab dort auf dem Friedhof zu finden.

Auf dem Weiterweg überflogen Rabenkrähen unsere Köpfe, Eichel- und Tannenhäher waren auf Futtersuche, Bergpieperjunge bettelten auf Steinvorsprüngen nach Nahrung, ein Waldbaumläufer wurde gesichtet und Rotkehlchen, Zaunkönig und Hausrotschwanz waren allgegenwärtig. Und natürlich begleitete uns der Buchfink den ganzen Tag mit seinem Gesang.

Plötzlich entdeckte ein Teilnehmer an einem abgestorbenen Baum ein Spechtloch. Vom schattigen Platz aus konnten die Buntspecht-Eltern beim Füttern ihrer Nestlinge beobachtet werden, ein steter An- und Abflug, reger als derzeit am Flughafen Kloten.

Kurz nachher teilte sich die Gruppe in Berg- und Flachwanderer auf. Max Zumbühl wollte unbedingt noch über die Baumgrenze, um den Steinschmätzer zu finden, der sich gerne in offenen Blockfeldern aufhält. Und wirklich, ein prächtiges Männchen «schmätzerte» sein «uui-kleck, kleck, kleck» dahin.

Auch zwei Gämsen liessen sich von den OVH-lern nicht stören und suchten nach den schmackhaftesten Kräutern.

Die «Flachwanderer» gelangten an einen kleinen Tümpelsee, auf welchem eine Stockentenfamilie nach Nahrung gründelte. Dies war der Ausschlag fürs Entladen des Rucksackes – Picknickzeit! Leider gab der Rucksack nicht die gewünschte Cremeschnitte her, von der Heinz schon die ganze Zeit träumte.

Je nach Wandertempo ging es danach in kleinen Gruppen von der kühlen Sellamatt hinunter ins drückendwarme Toggenburg zum Abschiedstreff. Unterwegs flogen rund 50 Hänflinge von Baumwipfel zu Baumwipfel, eine lustige Truppe, die sich gegenseitig trieb. Einen solchen Antrieb hatte auch die «Berggruppe» nötig, die recht zügig zu Tale eilen musste, um das Postauto zu erreichen. Eine Cremeschnitte hat Heinz immer noch nicht erhalten, er muss aufs nächste Bergvogelwochenende 2022 warten. 

Susanne Scheidner

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Bergvogelwochenende in Wergenstein GR vom 20. bis 21. Juni 2020

Zehn Personen meldeten sich für das diesjährige Bergvogelwochenende in Wergenstein an.

Am frühen Samstagmorgen führte die Reise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln via Pfäffikon. Chur und Thusis nach Wergenstein am Schamserberg. Eindrücklich war die Fahrt mit dem Postauto durch die Viamala-Schlucht. Die Gruppe wurde im Hotel Capricorns (Steinbock) freundlich empfangen.

Sogleich versammelte man sich auf der Terrasse zur willkommenen Kaffeepause. Wenig später traf sich die Gruppe, ausgerüstet mit Feldstechern und Fernrohren, zur ersten Exkursion vor dem Hotel. Schon hier konnten Hausrotschwanz, Gartenrotschwanz und Mehlschwalben beobachtet werden.

Vorbei an bunten Alpwiesen und neugierigem Vieh ging des bergan, immer mit offenen Ohren und Augen. Schliesslich wollte man die gefiederten Freunde nicht verpassen. Beim Picknick genossen alle die Aussicht ins Tal und auf das gegenüberliegende Gebirge.

Weiter ging es auf der schmalen Bergstrasse. Hier wurde unter anderen der Turmfalke und der Baumpieper gesichtet. Aber auch die verschiedenen Orchideenarten und Bergblumen zogen die Aufmerksamkeit auf sich.

Während die einen gemütlich zu Tale wanderten führte der Weg der anderen weiter in Richtung Plan Dargliaz. Eigentlich sollten dort Felsenschwalben zu beobachten sein. Und siehe da, in einer Felswand wurden ihre Nester entdeckt und bald darauf ihre Bewohner.

Am Abend wurden die Vogelfreunde mit einem feinen Nachtessen verwöhnt. Man sass gemütlich beisammen und machte Pläne für den nächsten Tag. Die einen planten einen Streifzug über Bergwiesen und durch Waldgebiet. Die anderen zog es bergwärts. Schliesslich wurde entschieden für die Berggänger den Kleinbus des Hotels Capricorns zu nutzen und die rund 700 Höhenmeter bequem zurückzulegen.

Nach erholsamer Nacht in den gemütlichen Zimmern und einem reichhaltigen Frühstück wurde der Bus bestiegen, welcher uns auf der schmalen Bergstrassse in Richtung Caschliun führte.

Da die Temperaturen eher frisch waren tat man gut daran, die verfügbaren Kleider anzuziehen. Für einmal schützte der Sonnenhut vor Kälte.

Begrüsst wurden die Wanderer von zahlreichen Murmeltieren beidseits des Weges. Schon bald wurde der Gesang der Feldlerche gehört. Steinschmätzer flogen von Stein zu Stein und auch der Bergpieper war zu hören. Am Himmel zog der Steinadler seine Runden.

Ziehende Wolken und Nebelschwaden und das zum Teil noch schneebedeckte Gebirge boten eine eindrückliche und ständig wechselnde Kulisse. Just zur Mittagszeit zeigte sich auch die Sonne, ideal um bei der Alp Curtignatsch eine Pause einzuschalten. Auch auf dem Rückweg gab es immer wieder etwas zu sehen. Sei es aufmerksame Murmeltiere, fliegende Vögel oder viele bunte Bergblumen. Einer der zahlreichen Wanderer berichtete von Alpenschneehühnern die sich in dieser Gegend aufhielten. Nun war es klar, das Alpenschneehuhn war zuoberst auf der Wunschliste. Noch einmal wurden Feldstecher und Fernrohre gerichtet und besonders genau hingesehen. Leicht enttäuscht näherte man sich dem Kleinbus. Da, plötzlich, präsentierte sich am Horizont tatsächlich ein Alpenschneehuhn.

Zurück im Hotel traf sich die Gruppe auf der Terrasse wieder. Nun wurde Buchhaltung geführt. Die Liste wurde unter anderen noch mit Tannenhäher, Eichelhäher, Tannenmeise, Kuckuck und Rotkehlchen ergänzt. Insgesamt wurden 38 verschiedene Vögel beobachtet und oder gehört.

Mit schönen Erinnerungen im Gepäck bestieg man schliesslich das Postauto in Richtung Zillis.

Es war ein tolles Wochenende, zudem alle mit ihrer guten Laune und tollen Kameradschaft ihren Beitrag geleistet haben. Ein besonderes Dankeschön geht an Marco Kuster, Vizepräsident des OVH, für seine wie immer perfekte Organisation.

Rosmarie Dändliker

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Bergvogelwochenende auf der Palfries SG vom 22. bis 23. Juni 2019

Gegenüber der Flumserberge unterhalb des Alviers liegt das Hochmoor Palfries umgeben von Alpweiden. Dank der steilen Seilbahn überwanden die zehn Teilnehmer des Bergvogelwochenendes die 1200 Höhenmeter innert einer Viertelstunde.  Die Rucksäcke wurden im Berghaus abgeladen und schon ging es auf «Vogelpirsch». Während Zitronenzeisige sangen, warnte der Buchfink eindringlich mit seinem schrillen Regenruf. Noch zogen zwei Adler ihre Kreise und an den steilen Berghängen suchten Gämsen nach saftigen Kräutern. Doch dann setzte Nieselregen ein. Der Weg durch den kleinen Arvenwald wurde so rutschig, dass ein verknaxtes Bein die Folge war, der Verunfallte aber – zäh wie immer – den Abstieg bis zur Strasse schaffte. Die Diagnose zwei Tage später im Spital: Wadenbeinbruch.

Nach der Gerstensuppe im Restaurant zeigte sich die Sonne wieder. Die Wanderung durch die blumenreichen Matten mit Max, dem wandelnden Botanik-Lexikon, entschädigte das Fehlen der Vögel. Wundklee, Hufeisenklee, Hornklee, Kreuzblume, Trollblume, Enzian, Mehlprimel und noch viele Blumen der ganzen Farbpalette säumten den Weg.

Nach einer eher amüsanten Jassrunde und einem Schlaftrunk begab sich die eher seniorenhafte Gruppe in die Zimmer. Gedacht war eine ruhige, frisch-luftige Bergnacht, höchstens mit Kuhglockengebimmel. Fehlanzeige. Andere Gäste sangen und johlten die halbe Nacht.

Sonntag – ein Tag voller Sonne. Der sanfte Aufstieg durch das Palfrieser Moor mit Zwergföhren, einzelnen Tannen, Steinblöcken, Bächlein, Schneefeldern war einzigartig. Die «Jungspunde» der Gruppe liessen es sich nicht nehmen, auf Plastiksäcken eine Schneefeldrutschpartie zu versuchen. Murmeltiere beobachteten das seltsame Treiben etwas skeptisch. Eine Schar junger Kreuzschnäbel flog von einem Lärchenwipfel zu andern auf Knospensuche. Bergpieper mit Schnäbeln voller Insekten waren schon fleissig am Füttern ihrer Jungtiere. Vergeblich wurde Ausschau gehalten nach dem Steinschmätzer und der Braunelle. Entweder waren sie noch gar nicht eingeflogen oder sie verschwinden langsam in unseren Bergen? Mit der warmen, steigenden Luft am Nachmittag erschienen wieder Adler und Turmfalken am Himmel. Gemäss Einheimischen, soll es am Gonzen mindestens einen Adlerhorst geben.

Wieder mit der Palfries-Bahn «stürzten» wir ins schwüle Tal und erfreuten uns auf dem Bahnhofperron am gespendeten Glace!

Susanne Scheidner

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Bergvogelwochenende in Juppa bei Juf GR am 23. bis 25. Juni 2018

Welche Vögel können wir wohl auf 2000 m über Meer beobachten, fragte sich eine kleine Gruppe von OVH-Mitgliedern, die ins Avers-Tal reiste. Schon beim Ferienhaus in Vorderbergalga schmetterten die Steinschmätzer und piepten die Bergpieper um die Wette. Nahe beim Ferienhaus fliesst der mäandernde blaue Bergalgabach vorbei. In seinem weiss-schwarz-grünen Geschiebe und auf den kleinen Flussinseln, sind Bachstelzen und Steinschmätzer bestens getarnt. Vor dem Haus sitzend, liessen sie sich den ganzen Tag über beobachten.

Der Nachmittagsspaziergang führte uns von Avers-Cresta aus auf einem schmalen Pfad durch farbige Bergwiesen mit unzähligen Blumenarten. Entlang einer Wasserrinne erblühte der Türkenbund. Unterhalb der Alp Platta hofften wir den Steinrötel zu entdecken, aber es flatterten nur weisse, braune und blaue Falter über die Weiden und die dort wachsenden Feuerlilien hinweg. Immerhin war der Bergkäse von Alp Platta ausgezeichnet. Die letzte Wegstecke führte durch den Lärchen- und Arvenwald unterhalb Cresta. Vorerst überquerten wir auf der Autobrücke den tief unten fliessenden Averser Rhein und beobachteten, wie Felsenschwalben unter die Brücke flogen, da sie vermutlich dort nisteten, trotz höllischem Lärm. Im Lärchenwald hörten wir keinen einzigen Gesang, auch der ersehnte Tannenhäher schlug nicht an. Fehlten ihm die Fichten und Tannen?

Im neu ausgebauten Ferienhaus von Stefan Wyler, sind ein Teil der Zweierzimmer so ausgebaut, dass man, getrennt durch eine grosse Fensterscheibe fast in der Bergmatte liegt – also aufwacht inmitten von Blumen mit Sonne im Gesicht.

Am Sonntag wanderten wir entlang eines Bergbaches ins Jufertal hinein. Neben Alpendohlen und Braunkehlchen wurden auch ein Turnfalke, der Bartgeier und Horden von Spatzen, rund um die Jufer Hühnerställe, gesichtet. Insgesamt konnten 19 Arten beobachtet werden. Weshalb aber sind die Alpenbraunelle und der Steinrötel in unseren Bergen kaum mehr zu finden? 

Dafür sonnten sich Murmeltiere zu Hauf gemütlich am Wegrand und fanden es nicht nötig, pfeifend zu warnen wegen uns Unterländer. Im Gegenteil, sie machten sich über den reich gedeckten «Alpenblumentisch» her. Sie hatten Auswahl zwischen gelbem Hornklee oder weissem Silberwurz, azurblau leuchtenden Frühlingenzianen und rosa Mehlprimeln, zwischen Thymian, Arnika und vielen weiteren Alpenblumen. Die Flora im Avers-Tal scheint noch intakt zu sein.

Susanne Scheidner

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Bergvogelwochenende auf der Mettmen Alp GL am 24. bis 25. Juni 2017

Die diesjährige Bergvogelexkursion führte eine kleine Gruppe Vogelfreunde auf die Mettmen Alp im Glarnerland. Den Aufstieg von Schwanden-Kies bewältigte die Seilbahn, so dass wir unsere Rucksäcke bald beim Naturfreundehaus deponieren konnten. Rund um unser Nachtlager wuchsen die geschützten Türkenbundlilien. Mit Feldstechern und Fernrohren ausgerüstet stiegen wir danach über die Waldgrenze. Leider flogen uns nur Bergpieper und Hausrotschwänze um die Ohren, Zilpzalp und Grasmücken versteckten sich im Erlengebüsch. Beim Abstieg wagten sich fast alle, durch das rund 20 Meter lange natürliche Felsentor der Kärpfbrücke zu klettern, dem stiebenden Niederenbach entlang.

Eine Föhre direkt vor dem Naturfreundehaus war mit parallelen Ringen übersäht. Die Hüttenwartin erzählte, dass sie einen Dreizehenspecht beobachten konnten. Max Zumbühl erklärte, dass der Dreizehenspecht Harzsaft als Nahrung liebt und dabei phänomenal genaue Ringe in die Rinde hackt.

Der selbstgemachte Zopf am Sonntagmorgen tröstete uns, im Anblick des aufsteigenden Nebels. So kam es, dass wir uns leicht verstiegen und Weiden mit erstaunten Kühen queren mussten. Dann setzte Regen ein und wir picknickten in einer Alpscheune. Adler wollten auch nicht fliegen, so dass wir schnell wieder zur Hütte zurückkehrten. Max füllte seinen Rucksack noch mit «Gutem Heinrich», um am nächsten Tag daraus Spinat zu kochen. Bei «Zwetschgä-Beggeli» (Glarnerpastetli) stärkten wir uns im Naturfreundehaus für den Abstieg. Nun strahlte die Sonne, die Vögel machten Mittagspause aber unzählige Schmetterlinge, vor allem Würfelfalter, umflügelten uns.

Susanne Scheidner

Alle 270 Bilder von diesem Anlass sind hier zu sehen.