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Jubiläum im Hasel: 30 Jahre Störche in Hombrechtikon am 21. und 22. Mai 2016

1986 eröffnete der OVH im Hasel die 22. Aussenstation des von Max Bloesch geleiteten «Storchenansiedlungsversuch Altreu». Im Dezember überbrachte Max Blösch persönlich die ersten acht Weissstörche. In den neu erstellten Gehegen sollen sie bis zur Brutreife heranwachsen und freifliegende Störche zum Verweilen am Lützelsee animieren. Brutreif und womöglich bereits verpaart sollen sie dann zu Beginn der Brutzeit in die Freiheit entlassen werden, in der Hoffnung, dass sie die in Stationsnähe platzierten Horste beziehen, zu brüten beginnen und so als stolze weisse Segler auch am Lützelsee heimisch werden. Die Höhepunkte und Tiefschläge der vergangenen 30 Jahre sammelte unser Storchen-betreuer Max Zumbühl.

15 Informationstafeln standen am 21./22. Mai in der Remise der Familie Eberhard im Hasel. Max Zumbühl, Jakob Müller und Röbi Weinmann beantworteten an beiden Tagen unzählige Fragen der Besucher. Spannend war es, den detaillierten Erläuterungen zuzuhören, angefangen beim unerwartet glücklichen Ansiedlungsstart (1987) mit drei Freibruten, von denen jedoch alle Jungen trotz kurzzeitiger Umsiedlung unter die Wärmelampe des schlechten Wetters wegen eingingen. Ein Jahr später kam es nur zu einer Brut. Wieder waren wir genötigt, mit dem gleichen Prozedere nachzuhelfen und so überlebten drei Jungstörche. Einer durfte frei ausfliegen, zwei hielten wir im Gehege zurück. So verliess der erste im Hasel geschlüpfte Storch 1988 Hombrechtikon und zog artgerecht Richtung Süden.

Wie vorgesehen wurden nach fünf Jahren die Gehege abgerissen und die Fütterungen eingestellt. Mit grosser Genugtuung durften wir auf eine gelungene Wiederansiedlung zurückblicken, brüteten nämlich am Ende unseres Versuches im Hasel bereits acht freifliegende Paare. Seither klappern jedes Jahr zwölf bis 16 Paare im Hasel. Jeweils im Juni fährt die Feuerwehr mit der riesigen Autodrehleiter im Hasel vor, um uns das Beringen der Jungstörche zu ermöglichen. 2015 konnten wir 33 Ringe der Vogelwarte Sempach an die roten Beine klipsen und alle verliessen artgerecht im August den Lützelsee! Und dann 2016: Am 11. Mai zählte Max Zumbühl mindestens 23 Junge. Darauf folgten die «Eisheiligen». Am 15. Mai waren alle geschlüpften Flaumknäuel an Unterkühlung eingegangen. Am nachfolgenden, sonnigen «Jubiläumswochenende» lebte kein einziger Jungstorch mehr, die vorgesehene Attraktion «Blick ins Nest» erübrigte sich. Nur im Schaukasten waren echte Storcheneier zu betrachten, oben auf den Horsten weilten nur die kinderlosen Altstörche.

In der Folgewoche besuchten über zehn Schulklassen die Ausstellung und wurden von Max Zumbühl mit spannenden Geschichten ins Leben der Störche eingeführt.

Susanne Scheidner

Alle 130 Bilder von diesem Anlass sind hier zu sehen.