Aus der Geschichte des Ornithologischen Verein Hombrechtikon

2023
Unsere Pouletbeiz an der Chilbi Hombrechtikon fand 2023 leider zum 40. und letzten Mal statt.
Und von Anfang an dabei bei der Pouletbeiz waren noch als einzige übriggeblieben: Martin Kundert und Kurt Stoob.
Das Menü vom letzten Helferessen der Pouletbeiz im Restaurant Schützenhaus:

2022
Nach etwa zehn Jahren Planung war es endlich soweit: Am 24. April 2022 wurde das neue Flussseeschwalbenfloss auf dem Lützelsee eingewassert. Das Floss wurde sogleich bezogen, und es gab eine erfolgreiche Brut mit drei Jungvögeln zu vermelden.

2021
Im Jahr 2021 fand die Herbstversammlung in der Stiftung Brunegg nach einer Führung durch die Gewächshäuser voller Weihnachtssterne statt.

2020
Noch nie in der ganzen Vereinsgeschichte des OVH mussten im Jahr 2020 so viele geplante Veranstaltungen abgesagt werden.

2019
Der OVH führt vom 11. bis 13. Januar 2019 die 85. Zürcher Oberländer Verbandsausstellung durch. Angeschlossen sind die Schweizerische Dreifarbenschecken Klubschau sowie die Kantonale Taubenausstellung. Die Tiere präsentieren sich in der Turnhalle Gmeindmatt und im katholischen Kirchgemeindesaal. Für das leibliche Wohl ist gesorgt im Gemeindesaal Blatten.

2016
Am 21. und 22. Mai 2016 feierten wir das Jubiläum «30 Jahre Störche im Hasel am Lützelsee». Mit einer Ausstellung hielten wir Rückschau auf die 1986 vom OVH mit der Gehegehaltung und Auswilderung von Störchen begonnene Wiederansiedlung von Störchen am Lützelsee. Als 22. Aussenstation Altreus betreuten wir während fünf Jahren in einem offenen und einem geschlossenen Gehege die für den Freilass vorgesehenen Störche. Über Fotos und Statistiken erinnerten wir uns an die in Frondienst errichteten Gehege, die jahrelang bei jeder Witterung von den Vereinsmitgliedern vollbrachten Fütterungen und natürlich über den geglückten Erfolg unserer Arbeit, die sich durch die heutige Anwesenheit von bis zu 16 Brutpaaren klappernd manifestiert und bis heute 437 Junge zum Ausfliegen brachte.

2012
Der OVH feiert sein 100-jähriges Bestehen im Rahmen einer kleinen Feier im Reformierten Kirchgemeindesaal.
Die Präsidenten der letzten 107 Jahre:
1912–1931 Jakob Wiederkehr
1931–1933 Hermann Berner
1933–1945 Hans Heusser
1946–1954 Fritz Muschg
1954–1975 Ernst Kundert
1975–1979 Luzi Philipp
1979–1989 Ernst Sonderegger
1989–1995 Erich Halter
1995–2002 Fritz Schweizer
2002–2012 Ruedi Goldschmid
seit 2013 Ernst Honegger

2011
Seit 1995 sind wir jeden Herbst am Internationalen Vogelzugtag (Birdwatch) mit einem Beobachtungsstand auf der Lutikerhöhe stationiert, um die südwärts ziehenden Vogelschwärme zu erfassen.

2009
Dieses Jahr widmete der OVH unter Federführung von Ernst Sonderegger den Wildbienen. Ein Kurs für «Wildbienennisthilfen» wurde doppelt geführt. Ein grosses Wildbienenhaus steht beim Dorfeingang in der Holflüe.

2008
Seit 20 Jahren fliegen Störche im Hasel. In den 20 Jahren gab es 164 Bruten, 102 davon mit Jungen. Beringt und ausgeflogen waren 252 Jungstörche.
«S isch wieder Maiezyt» – eine Ausstellung für Naturinteressierte auf der Dörflischulhauswiese.

2007
Bereits seit zehn Jahren ist der OVH jeden Oktober mit «Kleinvieh beim grossen Vieh» an der Viehschau auf dem Blattenareal zu Gast. Der Streichelzoo bringt Kindern unsere Kleintiere näher.

2006
Der OVH organisierte die Schweiz. Jungtaubenausstellung mit 800 Tauben unterschiedlichster Gestalt und Farbenpracht. Der Weg der Tauben zwischen Gemeindesaal und Gmeindmattturnhalle brachte den Besuchern die Geschichte der Taubenzucht näher.
2005
Max Zumbühl trat als Natur- und Vogelschutzobmann nach 20 Jahren unermüdlichen Schaffens zurück. Sein riesiges Arbeitspaket mit Amphibienschutz, Exkursionen, Avimonitoring, Nistkastenbetreuung, Storchenbetreuung und Biotoppflege wurde in Ressorts aufgeteilt und je ein Verantwortlicher berufen.

2003
Das Val Frisal oberhalb Brigels war das Ziel unseres alljährlichen Bergvogelwochenendes im Juli. Unvergesslich bleibt uns der Adler, der sich vor unseren Augen auf ein Murmeltier stürzte und damit in den Horst in der Felswand zurückflog.
Unter Mithilfe eines Muotataler Bauern wurde im September in der Tüfi eine Triste errichtet, wie sie früher zur Streuelagerung in allen Rieden standen.

2002
Ernst Sonderegger baute unsere Webseite www.ov-hombrechtikon.ch auf, die aktuell über geplante und durchgeführte Aktivitäten berichtet. Sie führt zu vielen Fotos und einer Datenbank über in Hombrechtikon beobachtete Vögel.
Eine der unvergesslichen vogelkundlichen Auslandreisen: Mit Wohnboot und Fahrrad in Nordholland.

2001
Um Flugrouten und Todesursachen festzustellen, wurden im Rahmen der Aktion «SOS-Storch» drei Hombrechtiker Jungstörche «Lützgi», «Hombi» und «Pfäffi» besendert.
Pfäffi kam schon in Spanien in einer Stromleitung zu Tode. Hombi brachte es wenigstens bis Algerien, wo er wahrscheinlich erlegt wurde. Lützgi überraschte mit einer ungewöhnlichen Route Südspanien retour, dann der Riviera entlang nach Italien. Dort war er bis 2006 als Brutstorch registriert.
1995
An einer Ausstellung auf Hof Breitlen mit dem Schweizerischen Angorazüchterverband wurde gezeigt, wie Angorawolle gesponnen und verfilzt wird und wie aus Kaninchenfellen Gilets, Tierchen usw. genäht werden.

1993
Ein Jahr ganz im Zeichen der «Höhlenbewohner» mit Vorträgen und Exkursionen über Specht, Siebenschläfer und Fledermaus.

1991
Im Gebiet Langgass-Trüllisberg wurde der Waldlehrpfad eingeweiht.
Noch heute, nach einigen Renovationsarbeiten durch unsere Mitglieder Walti Gross und Jakob Müller, erklären die lehrreichen Tafeln interessierten Wanderern kleine und grosse Naturgeheimnisse.

1988
Für die Aktion «Hochstamm-Bäume» interessierten sich erstaunlich viele Bauern. Unser Hochstämmer-Abig war gut besucht. Schliesslich konnten etwa 280 junge Hochstämmer gepflanzt werden.

1986
Im November startete der OVH im Rahmen des Projektes «Wiederansiedlungsversuch für den Weissstorch in der Schweiz» im Hasel eine Aussenstation. Die Familie Eberhard stellte spontan den Platz zur Verfügung. Der OVH errichtete die Gehege und Horste. Fünf Jahre lang versorgten OVH-Mitglieder die Störche täglich mit Wasser und Futter, jahraus, jahrein ob’s regnete oder schneite.
Die Störche fühlten sich wohl im Hasel und blieben. Heute klappern sie auf rund 14 Horsten und je nach Witterung überleben bis zu 30 Junge, die beringt, im Herbst südwärts fliegen.
Endlich ist es soweit. Im Hasel wird mit dem Bau des Geheges der «praktische Teil» des Storchenprojektes gestartet.

1982
An den Feierlichkeiten «150 Jahre Volksschule» serviert der OVH Poulet im Chörbli.
Im darauf folgenden Jahr lag an der Chilbi erstmals neben Magenbrotduft auch Pouletduft in der Luft. Die Chilbi-Poulet-Beiz hat noch heute ihren Stammplatz und freut sich jedes Jahr zahlreicher Besucher.
1981
Zu Weihnachten beglückte der damalige Präsident Ernst Sonderegger die OVH-Mitglieder mit dem ersten OV-Aktuell. Die Vereinszeitschrift hat bis heute überlebt. Sie erscheint 3-mal jährlich seit bald 40 Jahren.

1980
Nach der Genehmigung des Pflege- und Gestaltungsplans «Tüfi» wurde im Riedgebiet ein Torfstich/Weiher ausgehoben. Seit damals treffen sich OVH-Mitglieder alljährlich im September zur «Tüfistreunete» und im Januar zum Holzitag.

1976
Die Anschaffung eines Fernrohres wurde beschlossen und künftig wurde es auf allen unseren Exkursionen und am Bergvogelwochenende mitgeschleppt.
1975
Präsident Ernst Kundert wurde an der GV 1975 für seine 30-jährige Mithilfe im Vorstand geehrt. Noch im selben Jahr starb er viel zu früh im Alter von 52 Jahren. Ernst Kundert war ein begeisterter Ornithologe und eifriger Kleintierzüchter. Nach der Aufgabe der Geflügelzucht widmete er sich mit Erfolg der Zucht von Komorner-Tümmler-Tauben.

1972
Im Lützelseegebiet wurden Fasane ausgesetzt. Leider konnte der farbenprächtige Jagdfasan schon bald nicht mehr beobachtet werden.

1968 (1)
An einer Versammlung Mitte Jahr fiel der Vorschlag, durch das Aufstellen von Masten mit Wagenrädern die Ansiedlung von Störchen am Lützelsee zu probieren. Mitten im Lutikerried wurde ein Stangenhorst aufgestellt.
Schon im nächsten Jahr wurde die Horstunterlage besucht. Zum Nestbau und einer Brut ist es aber leider nie gekommen.

1968 (2)
Ein weiterer Versuch startete beim Seeweidsee: Erstmals wurden Amphibien über die Strasse getragen.
Unter Anleitung von Luzi Philipp wurden beim Seeweidsee die ersten Amphibienzäune errichtet. Seither retten Helfer jeden Frühfrühling über 1000 Frösche, Kröten und Molche am Seeweidsee, in der Herrgass und beim Höchgasswäldli.
1960
Der Vogelschutzobmann meldete, dass insgesamt 576 Nistkästen in Hombrechtikon hängen. Davon waren 74% mit Nutzvögeln (Meisen, Rotschwanz, Kleiber) besetzt, 8% von Spatzen und der Rest von Fremdlingen (Hornissen, Schläfern) oder leer. Der fünf Jahre zuvor aufgehängte Eulenkasten war immer noch leer.
1954
Das Aussetzen von Schwänen auf dem Lützelsee wurde diskutiert. Das Problem war die Überwinterung und die Unterbringung.
1953
Aus dem GV-Protokoll: «Im Hinblick auf die neue Jagdpachtverordnung wird der OVH dem Gemeinderat ein Gesuch stellen, den Lützelsee zum Schongebiet zu erklären.»
In einem späteren Protokoll ist zu lesen: «Gesuch wird bachab geschickt, da erstens mit einem Pachtzinsausfall gerechnet werden muss und zweitens ein Wildpark entstehen könnte.»
1950/51
Dass die Organisation von Ausstellungen Geld einbrachte, hatte der OVH erfahren. Etwas Besonderes liess er sich für die Ausstellung über die Jahreswende 1950 einfallen. Niemand musste Standgeld entrichten um seine Tiere zu präsentieren, dafür sollten alle in der Schweiz lebenden Rassen vertreten sein. Der Erfolg war gross: 35 Kaninchenrassen in verschiedensten Farbenschlägen und 95 Geflügelrassen konnte das Publikum bestaunen. Trotz Risiko und Gratiseintritt lagen nachher 1600 Franken in der Kasse.
1949
Einige Mitglieder zimmerten unter der Federführung des Kaninchenobmanns in der Freizeit 100 Nistkästen, die anschliessend über die ganze Gemeinde verteilt wurden.
Nistkastenkontrolleuren wurde für die winterliche Reinigung und Kontrolle der Kästen 30 Rappen pro Kasten zugesprochen.

1948
Alt-Präsident Heusser beantragte das Lützelseeufer zur Brutzeit zu schützen.

1942
Während des Krieges erreichte ein Brief der Aktion «Metallspende für Arbeit und Brot» den Verein. Um 250’000 Arbeiter der Metallindustrie weiterzubeschäftigen, wurde Bronze, Messing, Aluminium, Zinn, Nickel, Blei, Zink gesammelt. Die Vereine wurden aufgefordert, Medallien, Kelche, Pokale abzugeben.
Der OVH aber wollte sich nicht von seinen Trophäen trennen.

1935
Das 25-Jahr-Jubiläum wurde gefeiert. Der Verein war erfreulich gewachsen auf rund 50 Mitglieder. Über jedes Mitglied verfasste Präsident Fritz Muschg für die Festbroschüre einen gereimten Vers:
Au de Goldschmid Paul ischt en rechte Ma,
er sötti nu echli meh Zyt zur Verfüegig ha;
Gahts an en Uusstellig, holt er en Becher gschwind,
defür hät er aber au all Jahr es Chind.
Det unne im Langacher tuet eine wirte,
d’Frau tuet em aber d’Hüehner hirte,
d’Versammlige mues er meistens verpasse,
er mues ebe mit de Stammgäst jasse.
Aber auch tiermässig hatte der Verein zugelegt. Im Jubiläumsjahr zeigte die Statistik folgende Zahlen:
Hofgeflügel* 467
Wassergeflügel 55
Tauben 26
Pfauen u. Fasanen 26
* Kaninchen und Hühner in 24 Rassen
Die 8. Oberländer-Verbandsausstellung wird durchgeführt. Die Werbung mit wundervollen farbigen Plakaten war ein Novum.

1932
Für die freilebenden Vögel wurde ein Schongebiet mit «Brombeeren, weiss & schwarz Dornen und Sephir bepflanzt» und am Fasnachtssonntag um 9 Uhr eingeweiht. Ebenso wurden in Feldbach 30 Nistkästen gratis verteilt.
1931
Mit mageren Fr. 36.40 startete der Verein ins Jahr. Eine Lokalausstellung mit Jungzüchtern wurde dennoch organisiert und brachte mit einem stattlichen Reingewinn von Fr. 1731.65 die Kasse fast zum Platzen. An der GV im Sommer wurde als erste Frau Pauline Pfister in den Vorstand gewählt.
1924
Nach Kriegsende vergassen viele den OVH, da kein Futtermangel mehr herrschte. Dafür hatte die Vereinskasse chronischen Geldmangel. Eine Auflösung wird an der GV diskutiert. Aus dem handschriftlichen Protokoll: «Der Präsident wünscht, dass der Verein in gleicher Weise wie vorher fortgeführt werde.»
Es wurde beschlossen, ein sofortiges Gesuch an den Gemeinderat zu stellen betreffend Unterstützung des Vereins aus den Jagdgebühren, die den Gemeinden zufallen.

1920
Immer wieder, so auch an der Quartalsversammlung im Sternen, war die Schaffung eines Vogelschutzgehölzes Traktandum. Es dauerte allerdings noch zehn Jahre bis zu dessen Verwirklichung.

1914 bis 1918
Kriegszeit! In diesen Jahren war die Futterbeschaffung für die Kleintierzüchter ein grosses Problem. Viele Tiere mussten aus Futternot oder um den Hunger ihres Besitzers zu stillen, ihr Leben lassen.
Der Präsident brachte es mit List fertig, ausreichend Futter zu besorgen. Die Mitgliederzahl stieg innert Kürze auf 120, mehrheitlich jedoch Passivmitglieder.

1915
Der Vorstand beschloss einen Stempel anzuschaffen um offizieller aufzutreten. Der kleine, robuste Stempel war bis vor wenigen Jahren noch im Einsatz.
1914
Die Fütterung der freilebenden Vögel auf Vogelbrettern im Winter und das Anbringen von Nisthöhlen in Obstgärten und Wäldern war dem Gründungspräsidenten Jakob Wiederkehr ein grosses Anliegen. An Mitglieder wurden sogar drei Kilo Vogelfutter gratis abgegeben.

1912
Am 24. Februar 1912 gründeten fünf Mitglieder den Ornithologischen Verein Hombrechtikon mit dem Zweck der Förderung der Geflügel- und Kaninchenzucht und der freilebenden Singvögel. Der Gründungsbeitrag pro Mitglied betrug einen Franken, so dass Kassier Lehrer Angst ein Vereinsvermögen von 5 Franken zu verwalten hatte.